Der Wald


Allgemeines Wissen über den Wald

Unser Wald ist ein Alleskönner: Er ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, er schützt Boden, Klima sowie Wasser, und er liefert uns Menschen den unverzichtbaren Rohstoff Holz. Darüber hinaus ist der Wald der größte Erholungsraum, den wir haben. Mehr
Wir brauchen den Wald. Daher müssen wir sorgsam mit ihm umgehen. Schutz und Nutzung müssen im Einklang stehen. Genau das meint das Prinzip der Nachhaltigkeit, das vor rund 300 Jahren von der deutschen Forstwirtschaft entwickelt wurde. Schutz und Nutzung – das sollte auch die Leitlinie für unseren persönlichen Umgang mit dem Wald sein. An 365 Tagen im Jahr lädt er uns ein. Entdecken Sie unser Waldkulturerbe, das auf jedem Quadratzentimeter voller Leben ist. Helfen Sie mit, es zu bewahren! Denn der Wald und alles, was in ihm lebt, ist auf unseren Respekt angewiesen. Über 1.000 Jahre können Eichen alt werden – noch länger „lebt“ im Wald meistens nur der Müll. Rund 4.000 Jahre dauert es, bis eine Glasflasche abgebaut ist. Plastik benötigt mehrere hundert Jahre zum Verrotten, eine Blechdose rund 100 Jahre, eine weggeworfene Zigarettenkippe ist nach frühestens einem Jahr verschwunden. Müll im Wald ist weit mehr als ein ästhetisches Problem. Austretende Schadstoffe vergiften die Umwelt, für Wildtiere stellen die Hinterlassenschaften eine Verletzungsgefahr, manchmal gar eine Todesfalle dar. Die goldene Regel für jeden Waldbesuch lautet daher: Hinterlasse nichts – außer deinen Fußspuren. Unordnung ist gut für den Wald! Vermodernde Äste, umgestürzte Stämme, morsche Baumriesen – all das, was Fachleute als Totholz bezeichnen, ist für das Ökosystem Wald wichtig. In modrigen Stämmen finden Salamander und Kröte Unterschlupf, Wildbienen ziehen hier ihre Brut groß, Spechte zimmern ihre Höhlen in alten Bäumen und schaffen damit Schlafgelegenheiten für Fledermäuse. Rund ein Fünftel aller Waldtiere und unzählige Pflanzen sind auf Totholz angewiesen – Zeichen eines naturnahen Waldes und daher nichts, was uns als Spaziergänger stören sollte. Er liefert uns Holz, frische Luft und sauberes Wasser. Tieren und Pflanzen bietet er Lebensraum, Nahrung und Schutz. Der Wald schützt seine Umgebung vor Stürmen, Lawinen und Steinschlag. Der Waldboden ist wie ein großer Schwamm. Er kann den Regen aufnehmen und festhalten. So verhindert der Wald, dass Hochwasser entsteht. Im Waldboden wird das Wasser gefiltert und gespeichert. Der Wald hat viele Aufgaben. Nachhaltige Forstwirtschaft erhält den Wald und seine vielfältigen Leistungen. Der Mensch hat den Wald schon immer genutzt. Sein Holz ist als Baumaterial und Brennstoff unverzichtbar, auch heute noch. Wir nutzen Holz, um Wärme zu erzeugen und um Häuser, Brücken, Werkzeuge, Möbel und Musikinstrumente zu bauen. Jeder von uns nutzt täglich Holz, oft sogar, ohne sich dessen bewusst zu sein: Papier besteht aus Holzfasern, der Zellulose: Zeitungen, Bücher, Brötchentüten, Küchenrollen und Toilettenpapier werden daraus gemacht. Holzerzeugnisse prägen unser Leben daher weitaus mehr, als mancher meint. Die moderne Welt braucht viel Holz. Um die Wälder zu bewahren, ist es wichtig, sie nachhaltig zu bewirtschaften. Dabei wird dem Wald nur so viel Holz entnommen, wie auch wieder nachwächst. Was wäre unsere Medizin ohne den Wald? Viele alte Hausmittel, aber auch manch moderne Medikamente haben ihren Ursprung in den Wäldern: Die schweißtreibenden Lindenblüten bringen Linderung bei Erkältungen, die in Weidenrinde enthaltene Salizylsäure wirkt fiebersenkend (und ist in der chemisch reinen Form jedem als Aspirin bekannt), die ätherischen Öle der Kiefer befreien die Atemwege und machen müde Füße munter. Einige Anwendungen aus der Waldapotheke sind freilich in Vergessenheit geraten. Für Zahnersatz etwa gibt es heute zum Glück bessere Materialien als das einstmals beliebte Kiefernharz. Wie ein Haus ist der Wald in verschiedenen Stockwerken aufgebaut. Im Keller, der Wurzelschicht, krabbeln Tausendfüßler und Regenwurm herum. Im Erdgeschoss, der Moosschicht, bieten Moose, Pilze oder Blumen Lebensraum für Spinne, Eidechse oder Igel. Der erste Stock, die Krautschicht, ist das Reich der Gräser, Farne und Kräuter. Hier sind Biene, Schmetterling oder Glühwürmchen zu Hause. Im zweiten Stock, der Strauchschicht, wachsen Holunder, Haselnuss oder Himbeere. Hier versteckt sich das Reh, baut der Zaunkönig sein Nest, sucht die Maus nach Nahrung. Die Baumschicht bildet das Dachgeschoss. Die mächtigen Stämme von Tanne, Eiche & Co. bilden das Revier von Eichhörnchen, Baummarder oder Specht.*

Mehr zum Thema Wald und dessen Aufgaben finden Sie in der Waldfibel dess Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

 

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Die Tiere des Waldes

Jedes Tier hat in der Natur und somit auch im Ökosystem seinen Platz und seine Funktion. Daher ist es sehr wichtig, dass der Mensch Acht auf alle Tiere gibt und diese schützt. 

 

Das Reh

Das Reh ist überall zu Hause: im Wald, auf Feldern, selbst in Parks. Rehe verfügen über ein exzellentes Gehör und einen ausgeprägten Geruchssinn.  Sie sind bei uns meistens morgens und abends am Waldesrand zu sehen

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Der Rotfuchs

In der Fabel gilt der Fuchs als schlau und listig. Seine extreme Anpassungsfähigkeit scheint das zu bestätigen. Füchse können in nahezu jeder Umgebung leben. Tagsüber verweilen sie oft geschützt im Gebüsch und sind nicht zu sehen.

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Der Waldkauz

„Huh-Huhuhu-Huuh“: In unzähligen Filmen ist das schaurige Heulen des Waldkauzes stets dann zu hören, wenn es gruselig wird. Fürchten müssen sich freilich vor Deutschlands häufigster Eule höchstens Mäuse. Auf der Suche nach seiner Lieblings- speise schwebt der Waldkauz nahezu lautlos durch die Nacht.

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Die Waldregeln im Überblick

 

 

1. Lass im Wald nichts liegen:

Schon der kleinste Abfall kann für Tiere eine Lebensgefahr darstellen.

 

2. Bleib im Wald auf den vorgegebenen Wegen:

Sträucher, Bäume und Gräser gedeihen am besten fernab der Wege, wenn keiner sie zertrampelt.

 

3.

Leine deinen Hund an:

Die Vierbeiner sind schnell auf den Fährten der Waldtiere und können diese zu Tode hetzen.

 

4.

Verhalte dich im Wald leise:

Wenn sich das Wild nicht gestört fühlt, kannst du es lange beobachten.

 

5.

Beachte das Rauchverbot und entfache kein Feuer:

Ein glimmender Funke kann schnell einen ganzen Wald vernichten.

 

6.

Beeren und Pilze sind auch für die Tiere des Waldes schmackhaft:

Pflücke nur so viele, wie du für eine Mahlzeit benötigst.

 

7.

Nimm Rücksicht und achte auf Fußgänger – ob Reiter, Radfahrer oder Läufer:

Der Wald ist für alle ein Erholungsgebiet.

 

8.

Bewahre die Natur:

Schon ein kleiner Ritz in die Rinde oder das Abknicken von Ästen schädigen das Wachstum eines Baumes.

 

9.

Achte stets auf Hinweise im Wald:

Bei Baumfällarbeiten ist der Bereich großräumig zu umgehen, um nicht selbst Schaden zu nehmen.

 

10.

Hab ein Auge auf die Wege bei deinen Wanderungen:

Waldwege sind manchmal unwegsam und der Wald birgt Gefahr.

 

11.

Kümmer dich um den Wald:

Der Wald ist sowohl Naturraum, Erholungsraum und Wirtschaftsfaktor. Sein Bestehen ist für uns überlebenswichtig.

Die Vögel zwitschern, die Blätter rauschen, die Kiefern duften: Der Wald ist Erholung pur. Damit das auch so bleibt, sollte jeder Waldbesucher auf ihn achtgeben!*

 


 Was wäre unsere Welt ohne Holz?

 

HOLZ IST EIN WICHTIGER ROHSTOFF

Der Mensch hat den Wald schon immer genutzt. Sein Holz ist als Baumaterial und Brennstoff unverzichtbar, auch heute noch. Wir nutzen Holz, um Wärme zu erzeugen und um Häuser, Brücken, Werkzeuge, Möbel und Musikinstrumente zu bauen. Jeder von uns nutzt täglich Holz, oft sogar, ohne sich dessen bewusst zu sein: Papier besteht aus Holzfasern, der Zellulose: Zeitungen, Bücher, Brötchentüten, Küchenrollen und Toiletten- papier werden daraus gemacht. Holzerzeugnisse prägen unser Leben daher weitaus mehr, als mancher meint. Die moderne Welt braucht viel Holz. Um die Wälder zu bewahren, ist es wich- tig, sie nachhaltig zu bewirtschaften. Dabei wird dem Wald nur so viel Holz entnommen, wie auch wieder nachwächst.*

 

NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT HILFT DEM KLIMA

 

Der Wald ist der größte Klimaschützer in unserem Land: Die Blätter und Nadeln der Waldbäume filtern Verunreinigungen und Staub aus der Luft. Darum ist die Waldluft besonders sauber und gesund. Noch wichtiger ist aber, dass die Bäume kleine Fabriken mit Sonnenantrieb sind. Aus Sonne, Wasser und dem Kohlendioxid (CO2) der Luft erzeugen sie Sauerstoff und Zucker. Dieser Vorgang heißt Fotosynthese. Aus dem Zucker bauen die Bäume dann neue Triebe, Knospen, Blätter, Blüten, Früchte, Wurzeln, Rinde und Holz. Im Holz wird der Kohlenstoff aus der Luft gespeichert. Mit dem Holz können energie-intensive Rohstoffe, wie Metall und Plastik und fossile Brennstoffe ersetzt werden. So wird weniger CO2 freigesetzt. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft hilft dem Klima.*


Nachhaltige Forstwirtschaft ist unverzichtbar

DER FÖRSTER IST EXPERTE FÜR DEN WALD

Försterinnen und Förster kümmern sich um den Wald und seine Bewohner. In ihrem Forstrevier haben Forstleute viele Aufgaben: Sie wählen die Bäume aus, die gefällt werden sollen und leiten den Einsatz von Waldarbeitern und Holzerntemaschinen. Forstleute sorgen für den Naturschutz im Wald und dafür, dass der Wald nachwächst. So behalten sie den Überblick über das biologische Gleichgewicht im Wald. Forstleute verkau- fen Holz und andere Forstprodukte wie zum Beispiel Weih- nachtsbäume. So funktioniert nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland. Wer Försterin oder Förster werden möchte, muss Forstwirtschaft studieren. Mittelpunkt des Forststudiums ist der Wald und wie man ihn nachhaltig nutzen kann.*

 

WER ARBEITET IM WALD?

Neben den Forstleuten arbeiten auch Waldarbeiter und Maschinenführer im Wald. Waldarbeiter (Forstwirte) haben viele Aufgaben. Sie pflanzen Bäume, pflegen den Wald und ernten das Holz. Das Fällen der Bäume ist eine schwere und gefährliche Arbeit. Waldarbeiter tragen deshalb eine Schutzausrüstung.

Der Harvester ist eine Maschine, die Bäume fällen kann. Sie hat einen Greifarm mit Säge. Damit kann der Maschinenführer den Baum greifen und absägen. Der Rückezug sammelt die gefällten Baumstämme ein und bringt sie an den Waldweg. Er wird auch Forwarder genannt. Er hat einen Kran und einen Anhänger.*

WIE KOMMT DAS HOLZ AUS DEM WALD?

Die Holzernte ist eine gefährliche Arbeit.

Damit aus einem Baum Bretter und andere Produkte werden, muss das Holz geerntet werden. Hierzu markieren die Forstleute die Bäume, die entnommen werden sollen. Die Waldarbeiter fällen die Bäume mit der Motorsäge, entasten und trennen den Stamm in Abschnitte. Heute übernehmen immer mehr Holz- erntemaschinen diese Arbeit. Sie fahren auf Rückegassen. Das schont den Wald und den Waldboden. Der Rückezug bringt das Holz an den Waldweg und stapelt es dort auf. Forstleute nennen diese Stapel auch Holzpolter. Am Waldweg holen Lastwagen das Holz ab und fahren es zum Sägewerk. Durch die Holzernte im Wald haben viele Menschen einen Arbeitsplatz.

 

Achtung Lebensgefahr: 

Für die Holz- ernte gesperrte Waldflächen dürfen nicht betreten werden! Auch das Klettern und Laufen auf den Holzpoltern ist sehr gefährlich und deshalb verboten!*

 

* Inhaltsauszüge aus "Die kleine Waldfibel" herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)